Kreatives Gestalten eröffnet Menschen einen sicheren Raum, in dem Gefühle sichtbar werden dürfen und innere Prozesse in Bewegung kommen. Durch Farben, Formen und Materialien können Themen, die sich verbal schwer ausdrücken lassen, auf eine leichte und spielerische Weise auftauchen. Das kreative Arbeiten stärkt die Selbstwahrnehmung, fördert emotionale Entlastung und ermöglicht neue Perspektiven. Es unterstützt Menschen dabei, ihre eigenen Ressourcen zu entdecken, innere Ordnung zu finden und seelische Balance aufzubauen. Darüber hinaus kann kreatives Tun beruhigen, strukturieren, motivieren und Selbstwirksamkeit erlebbar machen.

Pädiatrisch – kreative Impulse für Kinder
Mein kreatives und kunsttherapeutisch orientiertes Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen. Besonders profitieren Kinder mit seelischen Belastungen, etwa nach Trennung, Verlust, Krankheit oder Erfahrungen von Mobbing, sowie Jugendliche mit innerer Unruhe, Selbstzweifeln oder Rückzug. Auch nichtsprechende Kinder oder Kinder, die mit Unterstützter Kommunikation arbeiten, finden im kreativen Ausdruck eine Form, ihre Gefühle sichtbar zu machen und in Kontakt zu treten. Für Kinder mit Autismus, ADHS oder erhöhter sensorischer Empfindsamkeit bietet das Gestalten einen geschützten Rahmen, in dem sie Reize sortieren, innere Strukturen entwickeln und Selbstwirksamkeit erleben können. Ebenso unterstützt kreatives Arbeiten Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die über Farben, Bilder und Formen neue Ausdruckswege entdecken möchten. Kreative Prozesse eignen sich außerdem, um Konzentration zu fördern, emotionale Spannungen zu lösen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Auch Kinder mit geringer Frustrationstoleranz, niedrigem Selbstwert oder sozialem Rückzug können im künstlerischen Tun Sicherheit, Orientierung und innere Stabilität finden. Geschwisterkinder, Pflegekinder und junge Menschen in belasteten Lebenssituationen erleben hier einen Raum, in dem ihre eigenen Gefühle Platz haben und sie innere Ordnung finden dürfen. Kreatives Arbeiten schafft damit vielfältige Möglichkeiten, Entwicklung zu begleiten, Ausdruck zu ermöglichen und Entlastung zu fördern.

Kreative Begleitung im Alter
Würde bewahren. Erinnerungen wecken. Verbindung schaffen.
Im Alter verändert sich vieles – körperlich, geistig und emotional. Doch was bleibt, ist der Wunsch, gesehen zu werden: mit der eigenen Geschichte, den gelebten Jahren und dem, was vielleicht nie gesagt wurde.
Kreatives Arbeiten bietet älteren Menschen einen sanften Zugang zu sich selbst – auch dann, wenn Sprache nachlässt oder der Alltag von Einschränkungen geprägt ist.
Farben, Formen und Materialien ermöglichen Ausdruck, Erinnerung und Selbstwert – ganz ohne Leistungsdruck.
Die Initiative für solche Angebote kommt oft nicht von den älteren Menschen selbst. Häufig sind es Angehörige, Pflegeeinrichtungen, soziale Dienste oder Hospizbegleitungen, die sich kreative Impulse für „ihre“ Menschen wünschen, weil sie spüren, dass da noch etwas gesehen und gehalten werden darf.
Alle Angebote werden individuell auf die Menschen abgestimmt, mit denen ich arbeite. Ob in Gruppen oder in Einzelsettings, ob mobil oder im Rollstuhl, mit Demenz oder in klarer Struktur, ich richte mich nach den Bedürfnissen, Fähigkeiten und Wünschen jedes Einzelnen.
Mögliche Inhalte meiner kreativen Begleitung im Alter:
(Beispiele – individuell anpassbar je nach Zielgruppe, Kontext & Wunsch)
• Biografisches Gestalten: z. B. „Farben meines Lebens“, Lebensspuren-Collagen, Symbolarbeit
• Sinnesanregung & Aktivierung: mit Farben, Naturmaterialien, Musik und Geschichten
• Kreatives Arbeiten bei Demenz: klare Abläufe, vertraute Themen, viel Raum für Wiederholung und Gefühl
• „Ich bin noch da“ – Ausdruck trotz Sprachverlust oder Rückzug
• Gestalten mit Angehörigen: gemeinsame kreative Zeit, Erinnerungen sichtbar machen
• Thematische Gruppenangebote für Einrichtungen: z. B. Jahreszeiten, Kindheitserinnerungen, Herzensdinge
Individuell. Würdevoll. Berührend.
Kreativität kennt kein Alter und kein Schema.
Jeder Mensch hat das Recht, sich auf seine Weise auszudrücken, ob laut oder leise, bunt oder still.

Kreative Begleitung in Belastungsphasen
Kreatives Arbeiten kann Menschen in Krankheits, Krisen und Belastungsphasen unterstützen. Viele erleben in solchen Zeiten eine Fülle an Gedanken und Gefühlen, die sich nicht immer über Sprache ausdrücken lassen. Kreative Prozesse eröffnen einen geschützten Raum, in dem sichtbar werden darf, was bewegt, beschäftigt oder gehalten werden möchte, ob am Lebensende, während einer schweren Erkrankung oder auf dem Weg der Genesung.
Kreatives Arbeiten hilft, innere Prozesse zu sortieren, Gefühle auszudrücken und persönliche Ressourcen zu stärken. Es ist kein Heilversprechen, sondern eine achtsame, therapeutisch orientierte Begleitung, die entlasten, verbinden und Orientierung geben kann, wenn Worte nicht ausreichen.
Ich sehe den Menschen in seinem Leben, in all dem, was jetzt da ist, auch in Zeiten von Krankheit, Unsicherheit, Genesung oder großer Verletzlichkeit, und begleite mit Achtsamkeit und professioneller Haltung. Meine kreativen Angebote sind nicht heilkundlich und ersetzen keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung.
Eine kleine Geschichte von Farbe, die etwas in
Bewegung bringt
Da sitzt ein Mensch.
Vielleicht ist er acht. Oder achtzig. Vielleicht kann er nicht sprechen. Vielleicht spricht er sehr viel.
Vielleicht ist er müde vom Leben – oder ganz am Anfang.
Er schaut auf ein Blatt Papier.
Es ist leer.
Daneben liegen Farben.
Ein Pinsel. Ein Schwamm. Ein Stück Ton. Vielleicht auch nur die eigenen Hände.
Und da ist jemand, der sagt:
„Du musst nichts tun. Aber wenn du willst – fang einfach an.“
Und dann passiert etwas.
Ein Fleck. Ein Strich. Ein Kreis. Vielleicht ein kleines Herz. Vielleicht nur ein Punkt.
Ein Anfang.
Und mit diesem Anfang kommt ein Atemzug. Ein Blick. Ein leises Lächeln.
Vielleicht auch Tränen. Oder Stille.
Und plötzlich ist da kein leeres Blatt mehr.
Da ist ein Ausdruck.
Ein Gefühl.
Etwas, das vorher keinen Platz hatte.
Genau das ist kreative Begleitung bei lebensART.
Für Kinder. Für Erwachsene. Für ältere Menschen. Für Menschen mit Behinderung. Für Menschen in besonderen Lebensphasen.
Nicht das Bild zählt. Sondern das, was sich bewegt. Innen.